[ezcol_1half]
– Die Behandlung beruht auf der Tatsache, dass Varroa-Milben wärmeempfindlich sind. Ab einer Temperatur von 39 Grad werden die Eiweiße im Körper der Milben geschädigt (Eiweiße gerinnen). Sie können sich dann nicht mehr fortpflanzen und meist sterben sie auch. Ganz junge Milben sterben früher. Geschädigt wird das sogenannte HSP-70-Protein, das Hitzeschockprotein. Bienen können dagegen eine Temperatur von rund 45 Grad aushalten, ohne Schaden zu erleiden.
– Mit der Bienensauna wird die Luft in der Brutzarge auf 42 Grad aufgeheizt. Diese Temperatur ist absolut tödlich für die Varroa-Milbe. Wenn die Temperatur erreicht ist (längere Aufheizphase nötig), sind die auf den Bienen aufsitzenden Milben nach einer Stunde tot. Nach zwei Stunden sind auch fast alle Milben in den Brutwaben erreicht. Fast alle deshalb, weil die Wärmeverteilung auf einer Wabe unterschiedlich ist. Das zeigt sich auch bei normalen Verhältnissen in der Wabe (ohne Einsatz des Geräts): In Löchern der Brutwaben sitzen die Heizerbienen (Hot Spots); dort ist es wärmer als an anderen Stellen. Varroen gehen eher in kühlere Zellen (deshalb auch eher in Randwaben und eher in Drohnenwaben). Die Wärmeleitung nimmt zudem an den Brutzellen ab, die kurz vor dem Schlupf stehen, da in diesen Zellen wenig Wasser enthalten ist. Die Wirkung ist deshalb bei den aufsitzenden Milben am besten und bei der nicht verdeckelten Brut.
– Bei der ersten Behandlung erreicht man 90 Prozent aller Milben. Nach 10 Tagen folgt die zweite Behandlung, um den Rest zu erreichen.
– Länger als zwei Stunden sollte man ein Volk mit Brut nicht behandeln, da ansonsten bei offenen Brutzellen der Futtersaft austrocknen kann (Folge: Schäden an der Brut).
– Als optimalen Zeitpunkt nennt er das Frühjahr (bevor die Königin stiftet), da die Bienen dann brutfrei sind und nach der Behandlung milbenfrei (bzw. milbenfreier) ins Jahr starten. Nebeneffekt seiner Beobachtungen: die Qualität der Eier wird bei der Königin besser durch die Wärme. Sie riecht allerdings auch besser und lockt mehr Bienen aus anderen Völkern an (Folge: mehr Reinvasion und mehr Milben). Gut möglich sind aber auch Zwischenbehandlungen zwischen den Trachten (interessant für Wanderimker) und Behandlungen „ganz normal“ im Herbst. Eine Behandlung ist auch in der Nacht möglich.
– Die Methoden der Hyperthermie werden schon seit vielen Jahren in unterschiedlichen Formen getestet. Auf dem Markt sind verschiedene Geräte (Varroa-Controller: hierbei müssen die gesamten Brutwaben abgefegt werden; nur die Brut wird behandelt/ MiteZapper: eine Kunstwabe für Drohnenbrut, die erhitzt wird; …). Die meisten sind jedoch teuer und sehr aufwendig in der Anwendung. Frühere Geräte: entweder wurde der Luft zu viel Feuchtigkeit entzogen (Brut gestorben), Ventilatoren wurden eingesetzt (zu heiß; Bienen verbraust) oder eine Wärmeturbine mit Gas (auch zu heiß).
– Die Bienensauna funktioniert dagegen so, dass hier vier keine heiße Luft aufgewirbelt wird, sondern dass vier Wärmeplatten konstante Wärme abgeben (12 Volt Versorgung (Akku); Lithium-Akku). Alles wird mit Sensoren überprüft, die die Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit messen. Stimmt etwas nicht, schaltet das Gerät ab. Nach der Behandlung gibt es einen Piepton, der anzeigt, dass die nötige Temperatur über den angegebenen Zeitraum eingehalten wurde. Das Gerät schaltet sich ab, wenn sich die Wärme staut oder zu wenig Sauerstoff vorhanden ist (wenn viel Aktivität der Bienen (Unterschiede bei der Wärmeverteilung und wie lange sich die Wärme hält bei Holz- und Styroporbeuten)). Sensoren kommen zwischen die beiden Brutzargen oder von oben hinein bei einzargigen Völkern.
[/ezcol_1half] [ezcol_1half_end]
– Zum Gerät gehört ein Hochboden, in den das Gerät hineingeschoben wird. Es ist ein Universalboden, auf den die meisten gängigen Beutenformate passen – er möchte aber auch für individuelle Größen etwas anbieten. Man kann den Boden entweder ganzjährig unter der Beute lassen (Voraussetzung: Umrüstung aller Bienenvölker) oder zur Behandlung die Beute daraufsetzen.
– Vor der Behandlung wird das Gitter über dem Boden ausgetauscht in ein feineres Gitter, durch das die Milben nicht fallen können.
– Richard Rossa hat sehr viel ausprobiert in Bezug auf die Bedienung und den Schaden, den die Bienen (adulte Bienen und Brut) nehmen können und versichert, das er mit dem jetzigen Modell eine hohe Wirkung ohne Schaden erreicht.
– Er hat vier Jahre getestet.
– Er hat früher Oxalsäure verdampft und Thymol ausprobiert, aber dabei sind viele Bienen gestorben. Heute verwendet er nur noch Wärme.
– Momentan macht er Versuche bei mehreren Imkern (bei einer Imkerin ist durch die Behandlung die Kalkbrut verschwunden).
– Seinen Erfahrungen nach bleiben die Bienen bei dieser Methode ruhig und arbeiten nicht dagegen, indem sie den Stock kühlen (Wärmebildkamera zeigt, dass die Bienen nicht kühlen). Er hat Stress-Messungen gemacht (Co2-Gehalt) und keinen Stress bei den Bienen festgestellt.
– Die Wirkung überprüft er mit der Puderzuckermethode.
– Seinen Aussagen zufolge bedarf die Wärmemethode keiner Zulassung.
– Crowdfunding: Das soll das Gerät günstiger machen. Momentan 600 Euro mit Akku und 400 Euro ohne Akku (während des Crowdfundings auch inklusive Boden). Erste Kleinserie.
– Die Bauanleitung für die Böden stellt er online. Wenn das Gerät fertig ist, irgendwann auch diese Anleitung.
[/ezcol_1half_end]